Gibt es einen Ausweg aus der Fessel der Angst unserer Zeit? 

Seit einigen Jahren folgt ein Umstand, der euch Menschen weltweit Angst einjagt, dem nächsten. Es mag manchem so scheinen, als würde die Menschheit in einem Schnellzug sitzen, der mit völlig überhöhter Geschwindigkeit auf einen Berg zurast, an dessen Felsen die Schienen enden. Wie vermag es dir da zu gelingen, dich nicht mit in den Sumpf der Angst ziehen zu lassen?

Du kennst die Bücher, die ich in eure Zeit bringen durfte, allen voran „Die Geschichte Jakobus‘ des Jüngeren“ und die Folgebücher aus dem Leben der ersten Christen. Somit hast du die genaue Wegbeschreibung, den Pfad der Liebe und des Vertrauens weiterzugehen, auch wenn viele andere aus Angst in die entgegengesetzte Richtung laufen.

Doch was geschieht, wenn du im Gespräch mit anderen, selbst mit jenen, die sich als spirituell bezeichnen, auf dein Vertrauen in Gott und in Seine Vorsehung verweist? Meist wird dir kopfschüttelnd der Satz entgegengehalten: „Machst du es dir mit dieser Einstellung, dass alles nur ein Zwischenergebnis ist und einen Sinn hat, nicht zu leicht?“

Wenn es wirklich in der jetzigen Zeit leicht wäre, im Vertrauen auf einen liebenden Gott zu sein, obwohl der be-grenzte Verstand all die Dinge, die geschehen, absolut nicht verstehen kann, würden dann nicht viel mehr Menschen dieses Vertrauen leben können? Denn der Lohn dafür wäre ein tiefer innerer Frieden, den euch all das Geschehen im Außen nicht nehmen könnte. Das Ziel ist also absolut erstrebenswert und es sehnen sich doch die meisten danach.

Doch ist es für die Mehrzahl der Menschen viel einfacher, für all das ‚Schlimme‘, das geschieht, einen Schuldigen zu benennen, voller Abscheu und Ablehnung mit dem Finger auf diesen ‚Bösen‘ zu zeigen und darauf zu drängen, dass er gefasst und für seine Untaten verurteilt und bestraft wird. Dann, ja dann müsste es doch endlich möglich sein, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen.
Wo glauben diese Hoffenden zu leben? Auf einem Urlaubsplaneten für brave Seelen, der leider durch böse Menschen unterwandert ist, gegen die Gott machtlos ist? Oder – falls sie an keinen Gott und keine eigene Seele glauben – auf einem Planeten, der jenen, die über einen ausreichend starken Ego-Willen, über Macht oder über viel Glück verfügen, ein angenehmes Leben ermöglicht? Oder – falls sie sich auf der Seite der Benachteiligten, Glücklosen sehen – auf einem Strafplaneten?

Welchem Zweck dient eure Erde aus geistiger Sicht? Sie ist ein Erkenntnisplanet, vergleichbar mit einer weltlichen Schule. Kinder in eurem Kulturkreis machen ihre ersten schulischen Erfahrungen in der Grundschule und werden dort, mithilfe speziell ausgebildeter Lehrkräfte, in den Grundfächern unterrichtet. Dasselbe bietet das Dasein auf der Erde jenen Seelen, die sich als Menschen verkörpern. Was in der Grundschule das mühsame Erlernen des Lesens, Rechnens und Schreibens ist, ist in der Lebensschule die Konfrontation mit Macht und Ohnmacht, Recht und Unrecht, Freud und Leid. Die damit verbundenen Umstände sind aus menschlicher Sicht schmerzlich, doch sie führen zur Lösungssuche auf einer höheren Ebene.
Im weltlichen Schulsystem folgen auf die Grundschule die weiterführenden Schulen, die bestenfalls auf die unterschiedlichen Bedürfnisse, das Können und die Fähigkeiten der Schüler eingehen. In der Lebensschule sind dies die weiterführenden Lern- und Erkenntnisthemen der Wahrheitssuche und Wahrheitsfindung, was letztlich zur Selbstfindung führt. Der höchste Abschluss in der Schule des Lebens, vergleichbar mit dem erfolgreichen Abschluss eines Studiums, ist das Erreichen der Selbstlosigkeit, die im Dienst an der Gemeinschaft gipfelt. Nachzulesen ist dies in meinem Buch „Der Weg der Seelen zu dem, der ICH BIN“. Auch Jesus ging den Weg, den ich eben beschrieben habe und er ließ keine einzige Station aus.

Nun könnte sich dir die Frage stellen: „Wann hört denn all die Selbstherrlichkeit, die Selbstgerechtigkeit, das Elend und die ewige Suche nach Wahrheit endlich auf? Kann der liebende Gott dem nicht irgendwann ein Ende bereiten, zum Wohle und als Belohnung aller Vertrauenden und Gerechten, die sich an Sein Gebot der Liebe halten?“

Überlege einmal: Was würde geschehen, wenn eine weltliche Regierung entscheiden würde, landesweit die Grundschulen abzuschaffen, weil die sich ja eh nur mit dummen, unfähigen Kindern abmühten, die nicht einmal die Grundkenntnisse des Wissens mitbringen? Würde sie dadurch nicht künftigen Generationen die Möglichkeit nehmen, eine weiterführende Schule zu besuchen, erfolgreich abzuschließen und die Anforderungen, die das Erwachsenenleben stellt, zu meistern? Würde dies in der Schlussfolgerung nicht dazu führen, dass dieses Volk verdummt und schließlich untergeht?

Du behauptest, an die bedingungslose Liebe Gottes zu glauben. Verstehst du überhaupt, was ‚bedingungslose Liebe‘ bedeutet? Die fürsorgliche Liebe einer Mutter, die rund um die Uhr ihr Neugeborenes umsorgt, kommt dieser Liebe sehr nahe. Denn eine Frau liebt ihr Neugeborenes, obwohl es noch weit davon entfernt ist, ein Mensch zu sein, der ihre Liebe bewusst erwidern kann. Sie liebt es so, wie es ist und schenkt ihm die Möglichkeit zu wachsen und zu dem zu werden, was in ihm angelegt ist. Dabei stößt sie oft an ihre Grenzen. Dann kommt die ‚Barmherzigkeit‘ zum Einsatz. Barmherzigkeit steht über jedem menschlichen Gesetz, über jeglichem Rechthaben, über jeder Erwartungshaltung, jeder Bedingung und Verurteilung. Bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit sind untrennbar miteinander verbunden, das eine bedingt das andere!

Der bedingungslos liebende, väterlich-mütterliche Gott sieht in jedem Menschen die von und aus Ihm heraus erschaffene, vollkommene göttliche Seele und schenkt ihr die Möglichkeit, genau die Erfahrungen zu machen, die es ihr schließlich ermöglichen, ihre eigene Göttlichkeit – und die Göttlichkeit in allem, was ist – zu erkennen.

Seit so vielen Jahren wirst du auf all das vorbereitet, was jetzt geschieht und noch geschehen wird. Die vielen erinnernden Botschaften in meinen Büchern führen dich immer wieder zu den Hauptthemen ‚Liebe, Vertrauen, Barmherzigkeit‘. Sie ermöglichen dir, auf der Seite der ‚Vertrauensleute Gottes‘ zu stehen und so ein Gegengewicht zu den Angstmenschen zu bilden. Dies ist im Moment dein wichtigster Auftrag! Du wirst im Kreis der Liebenden und Vertrauenden dringend gebraucht!

Ich habe im Juli ein Lied übermittelt und nenne es „Die vier Schritte zur Barmherzigkeit“, die im Buch „Wen Jesus berührt …“ ausführlich beschrieben sind. 

Die vier Schritte zur Barmherzigkeit

Yasper, 30.7.23 ©Ingrid Lipowsky

In diesen wenigen Worten liegt das ganze Geheimnis der bedingungslosen Liebe – und zeigt dir den Lohn, der dir dafür zusteht. Vorausgesetzt, du belässt es nicht nur beim Lesen, Singen und in der Theorie, sondern lebst es, jetzt … und jetzt … und jetzt! Doch hab‘ dabei nicht die Erwartung, es könne dir in jeder Situation gelingen. Schenke dir selbst die Barmherzigkeit, wenn du an die Grenze deines Verständnisses und Mitgefühls stößt. Denn Gott tut es! 

Mit dir EINS in der Liebe des EINEN

Yasper